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Brexit: Was ändert sich für deutsche Medizinstudenten in Großbritannien?

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Justin
12.09.2021
2 Min

Viele deutsche Abiturient/innen träumen von einem Medizinstudium an einer britischen Universität. Egal ob die University of Oxford, die University of Cambridge oder das University College London – die Universitäten in Großbritannien stehen bei den weltweiten Hochschulrankings ganz oben und genießen einen sehr guten Ruf. Außerdem sind sie in Sachen Studiengebühren sehr studentenfreundlich. Wer an den britischen Eliteunis studiert oder ein Austauschsemester absolviert, der kann bei zukünftigen Arbeitgeber/innen einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Aber was ändert sich mit dem Brexit für deutsche Medizinstudenten/innen in Großbritannien? Sind die Studiengebühren gestiegen? Ist der ERASMUS-Austausch an den britischen Hochschulen weiter möglich?

Auswirkungen des Brexits auf die Studiengebühren

Keine Panik: Auch nach dem Brexit ist es für deutsche Abiturienten/innen möglich in Großbritannien zu studieren! Allerdings sind die Folgen des Brexits auf die Höhe der Studiengebühren deutlich spürbar: Zahlten alle Studierenden aus den EU-Mitgliedstaaten, die ihr Studium bis zum Wintersemester 2020/21 begonnen haben, noch dieselben Studiengebühren wie ihre britischen Kommiliton/innen, so werden ab den folgenden Semestern deutlich höhere Gebühren fällig. Studierende aus den EU-Mitgliedstaaten müssen fortan Semestergebühren in Höhe der Beiträge internationaler Studierender zahlen.

Auswirkungen des Brexits auf das Auslandssemester

Großbritannien ist schon immer ein beliebter Ort für das Auslandssemester deutscher Medizinstudent/innen gewesen. Bis Ende des Jahres 2020 hat das Land auch weiterhin an allen EU-Programmen z. B. ERASMUS+ teilgenommen. Mit dem Brexit stand dann allerdings das Ende der ERASMUS-Programme bevor. In Zukunft wird es keine gemeinsamen Austauschprogramme zwischen der EU und Großbritannien geben.

Wenn du zukünftig deine Famulatur oder ein Austauschsemester im Großbritannien machen möchtest, dann solltest du gemeinsam mit deiner Universität nach anderen Förderungsmöglichkeiten (diverse Stipendien, Partnerhochschulen, etc.) suchen. Trotz des Brexits sollten deine Studienleistungen aber weiterhin von den britischen Universitäten anerkannt werden.

Da EU-Bürger ein Visum für einen längeren Aufenthalt in Großbritannien brauchen, solltest du schon früh damit anfangen, deinen Aufenthalt zu planen. Beachte dabei, dass die europäische Krankenversicherung nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU nicht mehr gültig ist und du eine Reiseversicherung für Länder außerhalb EU benötigst. Generell ist aber festzuhalten, dass deine Möglichkeiten, in Großbritannien z.B. Famulaturen oder Praktika zu absolvieren, mit dem Inkrafttreten des Brexit extrem erschwert und nur sehr eingeschränkt durchführbar sind.

Nach dem Studium

Der Brexit hindert dich nicht daran, nach dem Medizinstudium in Großbritannien zu arbeiten. Wenn du die Ansprüche deines/r zukünftigen Arbeitgebers/in und die Voraussetzungen für ein Arbeitsvisum erfüllst, dann sollte deiner Karriere nichts mehr im Weg stehen. Es ist allerdings möglich, dass sich die Zulassungsbedingungen etwas verändern, z. B. durch zusätzliche Sprachtests.

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Justin

Justin ist gebürtiger Hamburger, 24 Jahre alt und studiert Medizin im fünften Jahr an der Uni Magdeburg. Neben seiner Autorentätigkeit bei medizinzinstudium.io führt er mit seinem Mitbewohner den erfolgreichen Podcast “Küchenmedizin”, in welchem die beiden über die Bewerbung für das Medizinstudium aufklären, tiefe Einblicke in das Studium geben und interessante Gäste wie z.B. Ärzt/innen aus verschiedenen Fachrichtungen oder Betroffene verschiedener Krankheitsbilder interviewen.