Bayreuth

Bayreuth (Niederlassung der FAU Erlangen)

  • Staatlich
  • Sommer- & Wintersemester
  • 72 Euro pro Semester
  • Bayreuth
  • 55 Studienplätze
  • Website der Universität
  • Deutsch

Universität

Mit etwa 40.000 Studierenden, fünf Fakultäten und über 260 Studiengängen gehört die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zu einer der 15 größten Universitäten Deutschlands. In Bayern ist sie die drittgrößte Universität. Erlangen ist seit 1743 Heimat der Universität, die seit 1961 auch einen Standort in Nürnberg hat. 

Für den im Wintersemester 2019/20 neu gestarteten Studiengang „Humanmedizin Erlangen/Bayreuth“ beginnen die Studierenden ihre Ausbildung in Erlangen und wechseln im klinischen Abschnitt nach Bayreuth. Die ersten vier Semester verbringen Studierende des neuen und des bestehenden Studiengangs Medizin gemeinsam in Erlangen. Lediglich zwei Lehrveranstaltungen der Vorklinik finden bereits am Klinikum Bayreuth statt. Der klinische Teil wird am Medizincampus Oberfranken in Kooperation mit dem Klinikum Bayreuth absolviert, das bereits seit 1984 ein Lehrkrankenhaus der FAU ist. Ergänzt wird dieser Abschnitt durch medizinnahe, nicht-klinische Professuren der Universität Bayreuth in den Schwerpunktbereichen Public Health, Digital Healthcare und Molekulare Biosysteme. 

Das innovative Kooperationsprojekt verfolgt das Ziel, die ärztliche Versorgung in der Region Oberfranken zu stärken und dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Der Studiengang ist daher besonders für diejenigen interessant, die sich auf ärztliche Tätigkeiten außerhalb von Ballungsräumen fokussieren möchten. Der vollständige Ausbau des Studiengangs wird bis 2025 abgeschlossen sein, mit insgesamt etwa 600 Studierenden, von denen 400 in Oberfranken sein werden.  

Bewerbung

Die Bewerbung für den Studiengang „Medizin Erlangen/Bayreuth“ erfolgt wie die Bewerbung für den Studiengang „Medizin“ (nur in Erlangen) über Hochschulstart. Eine direkte Bewerbung über die Universität ist daher nicht möglich. Beginnen kann man das Studium im Winter- und Sommersemester. Die Bewerbungsschlüsse für das Sommersemester sind der 15. Januar, für das Wintersemester der 31. Mai für Altabiturienten bzw. der 15. Juli für Neuabiturienten. Die Auswahlkriterien für die Zulassung setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen: 

  • Abiturbestenquote (30%): Hier zählt nur die Abiturnote. Die letzten Jahre lag der Durchschnitt hier bei etwa 1,1.
  • Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ: 10%): Hier werden die TMS-Ergebnisse und eine abgeschlossene qualifizierte Berufsausbildung berücksichtigt. Maximal können 100 Punkte erreicht werden, das TMS-Ergebnis zählt dabei maximal 60 Punkte, die Ausbildung maximal 40 Punkte. 
  • Auswahlverfahren der Hochschule (AdH: 60%): Auch hier können maximal 100 Punkte erreicht werden. Es werden die Abiturnote (max. 60 Punkte), die TMS-Ergebnisse (max. 35 Punkte) und eine abgeschlossene qualifizierte Berufsausbildung (max. 5 Punkte) berücksichtigt.

Bei Punktgleichheit innerhalb der Quoten werden Bewerber mit einem abgeschlossenen Dienst (FSJ, BFD) bevorzugt. Bei weiterer Punktgleichheit entscheidet das Los.

Wenn es nach dem Abschluss des zentralen Vergabeverfahrens noch Studienplätze an der FAU gibt, werden diese im Losverfahren vergeben. Um daran teilzunehmen, muss man sich rechtzeitig über die Bewerbungsplattform „campo“ registrieren. Für das Sommersemester liegen die Fristen zwischen dem 20. und 30. März., für das Wintersemester zwischen dem 20. und 30. September. 

Für Studierende, die sich für die Landarztquote in Bayern interessieren, besteht eine zusätzliche Bewerbungsoption. Das Studium kann so nur im Wintersemester begonnen werden, für das Wintersemester 2025/26 findet die Bewerbungsphase zwischen dem 1. und 28. Februar 2025 statt. Die Bewerbung erfolgt extern und nicht über Hochschulstart. Es wird vorausgesetzt, dass nach dem Studium eine Weiterbildung als Facharzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin oder Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin ausschließlich in Bayern erfolgt. Nach erfolgreichem Abschluss ist eine mindestens zehnjährige Tätigkeit in der hausärztlichen Versorgung in bayerischen Bedarfsgebieten erforderlich.

Studentenleben

Für den Studiengang “Medizin Erlangen/Bayreuth“ müssen die Studierenden einmal während des Studiums von Erlangen in das rund 60 Kilometer entfernte Bayreuth umziehen. Beide Städte bieten jedoch eine Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten und kulturellen Angeboten. 

Erlangen, mit rund 112.000 Einwohnern, ist spätestens seitdem sie im 17. Jahrhundert die zweite Heimat für die Hugenotten wurde, für ihre internationale Atmosphäre und barocke Stadtstrukturen bekannt. Sie gilt als eine der attraktivsten und lebenswertesten Städte Deutschlands und ist mit fast 40.000 Studierenden eine lebendige Studentenstadt mit vielen Ausgehmöglichkeiten. Der Schlossgarten ist ein beliebter Treffpunkt, hier findet jährlich seit 1951 auch das Schlossgartenfest mit etwa 6000 Teilnehmern statt. Von Stadtbummeln bis zu Ausflügen in die Natur, wie die fränkische Schweiz oder das fränkische Seenland, gibt es eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten. Von Museen, einer lebendigen Musikszene und Eventkultur oder bis hin zu Theatern hat Erlangen einiges zu Kunst und Kultur zu bieten. Studierende können das vielseitige kulturelle Angebot sogar zu besonders günstigen Konditionen nutzen. Einzig bei der Wohnungssuche könnte es etwas schwieriger werden. Besonders zu Semesterbeginn ist der Wohnraum in Erlangen heiß begehrt, es wird daher von der Universität empfohlen sich frühzeitig nach einer Bleibe umzuschauen. Das Studierendenwerk Erlangen-Nürnberg bietet beispielsweise Wohnheime an. Die Universität hat außerdem eine große Auswahl an Hochschulsport und auch im Bereich Musizieren gibt es unterschiedliche Gruppen und Ensembles zum Mitmachen. 

Bayreuth ist mit 75.000 Einwohnern kleiner als Erlangen. Da die oberfränkische Stadt zwischen dem Fichtelgebirge und der fränkischen Schweiz und zudem auch eine eigene Universität hat, kommt auch hier das Studentenleben nicht zu kurz. An der Universität Bayreuth sind etwa 12.000 Studierende eingeschrieben. Auch hier gibt es ein lebendiges Kunst- und Kulturangebot und eine gute Kombination aus Stadtnähe und Natur in nächster Umgebung.