Mannheim

Modellstudiengang MaReCuM Mannheim (Niederlassung Uni Heidelberg)

  • Staatlich
  • Wintersemester
  • 161 Euro pro Semester
  • Mannheim
  • Website der Universität
  • Deutsch

Universität

Der Studiengang MaReCuM (Mannheimer Reformierte Curriculum für Medizin und Medizinnahe Berufe) findet an der medizinischen Fakultät Mannheim statt, gehört aber zu der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Bis 2006 fand der erste Studienabschnitt noch in Heidelberg statt und Studierende sind erst im klinischen Abschnitt nach Mannheim gewechselt. Mit der Einführung des Studiengangs MaReCuM im Wintersemester 2006/2007 wurde die Fakultät jedoch zu einer Vollfakultät mit eigenem vorklinischen Studienabschnitt. Heute sind etwa 1600 Studierende in der Mannheimer Fakultät eingeschrieben, betreut von etwa 60 Professoren. Trotz anderem Namen schließt das Studium ganz normal mit dem Staatsexamen und der Approbation zur Ärztin oder zum Arzt ab. 

Der Modellstudiengang gehört deutschlandweit zu den besten und modernsten Studiengängen im Bereich Medizin. Gekennzeichnet ist er dadurch, dass er die klassische Fächerstruktur durchbricht und stattdessen organ-, themen- und krankheitsorientiert unterrichtet. Hierdurch kommt es zu einer Verzahnung von vorklinischer und klinischer Ausbildung. Außerdem bietet die Fakultät ein Mentorenprogramm an, bei welchem Studierende drei Jahre lang von Mitgliedern der Fakultät und studentischen Seniormentees unterstützt werden. 

Das Studium dauert mindestens 6 Jahre und 3 Monate und umfasst drei Ausbildungsabschnitte: das vorklinische Studium, das klinische Studium und das praktische Jahr. Jeder Abschnitt schließt mit einem Staatsexamen ab. Besonders für das Studium in Mannheim ist die organbezogene Lehre im Grundstudium (vorklinisches Studium), was zwei Jahre dauert. Außerdem kann man sich hier innerhalb der Wahlfächer bereits genauer mit der Allgemeinmedizin auseinandersetzen. Durch die große Auswahl an Wahlfächern kann man daher schon während der Ausbildung Qualifizierungsschwerpunkte setzen. Im Hauptstudium (klinischer Abschnitt, 3.-5- Jahr) werden klinische Fachbereiche vertieft und auf eine interdisziplinäre und interprofessionelle Ausbildung Wert gelegt. Das bedeutet, dass auf einer Station, der sogenannten MIA oder MICA, Studierende und Auszubildende von den drei Berufsgruppen Medizin, Pflege und Physiotherapie zusammenkommen und gemeinsam in die Patientenversorgung eingebunden sind. Das darauffolgende Praktische Jahr (PJ) ist im MaReCuM-Studiengang in vier Abschnitte (Quartale) gegliedert: Innere Medizin, Chirurgie, ein Wahlfach und den bundesweit einmaligen Wahl-Pflicht-Bereich Ambulante Medizin. 

Bewerbung

Eine Bewerbung ist nur über Hochschulstart möglich. Bewerbungsfristen sind der 15. Juli für Neuabiturienten und der 31. Mai für Altabiturienten. Die Auswahlkriterien für die Zulassung setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen:

  • Abiturbestenquote (30%): Hier zählt nur die Abiturnote.
  • Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ: 10%): Hier zählen TMS-Ergebnisse, eine abgeschlossene Berufsausbildung und besondere Vorbildungen/praktische Tätigkeiten (beispielsweise Freiwilligendienste). Es können maximal 100 Punkte erreicht werden, die sich folgendermaßen zusammensetzen: 
  • a) max. 90 Rangpunkte für den TMS (Gewichtung: 90) 
  • b) 4 Rangpunkte für Berufsausbildung
  • c) 2 Rangpunkte für Berufserfahrung 
  • d) 2 Rangpunkte für Dienst/Ehrenamt 
  • e) 2 Rangpunkte für Preise
  • Auswahlverfahren der Hochschule (AdH: 60%): Hier zählen der Prozentrang der Hochschulzugangsberechtigung (Abitur), TMS-Ergebnisse, eine abgeschlossene Berufsausbildung und besondere Vorbildungen/praktische Tätigkeiten. Es ist wieder möglich bis zu 100 Punkte zu erreichen. Diese setzen sich folgendermaßen zusammen:
  • a) max. 46 Rangpunkte für die Hochschulzugangsberechtigung (Gewichtung: 46)
  • b) max. 44 Rangpunkte für den TMS (Gewichtung: 44)
  • c) 4 Rangpunkte für Berufsausbildung
  • d) 2 Rangpunkte für Berufserfahrung 
  • e) 2 Rangpunkte für Dienst/Ehrenamt 
  • f) 2 Rangpunkte für Preise

Da die TMS-Ergebnisse sowohl in die zusätzliche Eignungsquote als auch das Auswahlverfahren der Hochschule einfließen, empfiehlt die Universität dringend eine Teilnahme daran, auch bei sehr gutem Abiturschnitt.

Studentenleben 

Mannheim und Heidelberg liegen mit dem Zug gerade einmal 15 Minuten voneinander entfernt, daher können Studierende problemlos Freizeit- und Kulturangeboten beider Städte nutzen. Medizinstudierende in Mannheim können sogar sowohl am großen Sportprogramm der Uni Heidelberg als auch der Uni Mannheim teilnehmen. Traditionell bilden die Universitätsmediziner außerdem eine große Gruppe beim jährlichen Mannheimer Marathon, bei dem sich Sportbegeisterte jederzeit anschließen können. Ist man eher musikalisch und künstlerisch interessiert, gibt es auch hier zahlreiche Möglichkeiten, sich an der Universität zu engagieren: Die MaReCuM-Band „Stroke Unit“, das UMM-Orchester, der Chor „Catomanie“ oder eine der Theatergruppen bieten Entfaltungsmöglichkeiten für jeden Geschmack.  

Mit etwa 29.000 Studierenden bei insgesamt 308.000 Einwohnern in Mannheim und 39.000 Studierenden auf rund 160.000 Einwohnern in Heidelberg ist es leicht, gleichaltrigen Anschluss zu finden. Beide Städte verfügen über ein vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot. In Mannheim ist beispielsweise das Jungbusch-Viertel für seine Barszene und das jährliche Kulturfestival „Nachtwandel im Jungbusch“ bekannt. In Heidelberg laden die Altstadt, das Schloss oder die Neckarwiesen zum Verweilen ein. 

Ein weiterer Vorteil Mannheims sind die vergleichsweise günstigen Mietpreise, vor allem im Vergleich zum benachbarten Heidelberg. Dennoch empfiehlt es sich, rechtzeitig nach einer Unterkunft zu suchen. Das geht privat oder über eine Bewerbung für einen Wohnheimplatz beim Studierendenwerk.