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Endlich frei und endlich unabhängig! Mit dem Studium beginnt für viele ein neuer Lebensabschnitt. Die Schulzeit ist vorbei und plötzlich muss Disziplin gezeigt und Verantwortung übernommen werden. Zur ersten eigenen Wohnung gehört dabei auch ein vernünftiger Finanzplan. Aber was kostet so ein Medizinstudium und das Leben als Student/in eigentlich und wie soll man das finanzieren? Im folgenden Beitrag haben wir sechs Möglichkeiten für die Finanzierung deines Studiums zusammengestellt, mit deren Unterstützung du sorgenfrei studieren kannst.
Bevor du dir Gedanken darüber machst, wie du dein Medizinstudium finanzieren sollst, musst du wissen, welche Kosten auf dich zukommen. Viele angehende Student/innen wissen gar nicht genau, wie viele Ausgaben sie pro Monat/Jahr haben und verkalkulieren sich dann. Grundlegend kann man sagen, dass sich deine monatlichen/jährlichen Ausgaben als Student/in in die zwei Bereiche, Lebenshaltungskosten und Studiengebühren/Semesterbeiträge, gliedern.
Als Lebenshaltungskosten werden alle Ausgaben bezeichnet, die für dich regelmäßig und alltäglich sind. Dazu zählen Kosten, die in folgenden Bereichen anfallen:
Wenn es um die Frage geht, wie teuer das Leben als Student/in in Deutschland ist, dann kann man darauf leider keine konkrete Antwort geben. Es gibt viele Faktoren, die bestimmen, wie sich deine Lebenshaltungskosten zusammensetzen. Eine große Rolle spielt aber z.B deine Unterkunft. Je nachdem wie und wo du wohnst, kannst du monatlich ein paar Hundert Euro sparen. Auch die Art, wie du deine Freizeit gestaltest, hat Einfluss auf deine Lebenshaltungskosten. Wenn du beispielsweise viel auf Partys gehst oder ein kostspieliges Hobby hast, musst du monatlich ein bisschen mehr Geld einplanen.
Auch wenn wir nicht pauschal sagen können, wie viel Geld du monatlich als Student/in in Deutschland benötigst, gibt es eine interessante Beobachtung, die man feststellen kann. Die Lebenshaltungskosten sind in den südlichen Bundesländern wie Hessen, Baden-Württemberg oder Bayern deutlich höher als im Norden Deutschlands. Außerdem sind die bei den Studierenden beliebten Metropolregionen um Hamburg, Berlin oder Düsseldorf sehr teuer. Am kostengünstigsten ist das Leben für Studierende im Osten Deutschlands.
Je nachdem, ob du dich dazu entscheidest, an einer privaten oder einer staatlichen Universität zu studieren, musst du monatlich/jährlich Studiengebühren oder Semesterbeiträge an die Universitäten zahlen. In Deutschland ist es üblich, dass die Studierenden an einer staatlichen Universität keine Studiengebühren zahlen müssen. Dafür wurde aber der sogenannte Semesterbeitrag eingeführt. Dieser ist von Universität zu Universität unterschiedlich. Mit dem durch die Semesterbeiträge eingenommenen Geld deckt die Universität beispielsweise Verwaltungskosten ab und garantiert die Finanzierung von z.B. Mensen, Sportanlagen oder Wohnheimen. Außerdem erhalten viele Studierende mit ihren Studierendenausweis auch direkt ein Semesterticket. Dies ermöglicht ihnen die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel der jeweiligen Stadt/des jeweiligen Bundeslandes.
Wer an einer der sechs privaten Universitäten studiert, die in Deutschland das Medizinstudium anbieten, muss mit hohen Studiengebühren rechnen. Da die privaten Universitäten ihren Studierenden viele Vorteilen gegenüber der staatlichen Ausbildung versprechen, verlangen sie auch eine hohe Gegenleistung. Hier findest du die privaten Universitäten inkl. Studiengebühren.
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Es gibt sehr viele Möglichkeiten sich vollständig oder teilweise während des Studiums zu finanzieren. Eine der schönsten Optionen ist ein Stipendium. Der große Vorteil dabei ist, dass das erhaltende Geld nicht zurückgezahlt werden muss. Leider ist die Chance, ein Stipendium zu bekommen, relativ gering.
„Wer ein Stipendium erhalten möchte, der muss überdurchschnittlich gute Noten haben!“
Das stimmt heute nicht mehr! Oft gibt es Stipendien in unterschiedlichen Kategorien. Das heißt, dass bei der Vergabe der Stipendien nicht nur leistungsstarke Bewerber/innen eine Chance haben. Es gibt zum Beispiel ein Stipendium extra für Medizinstudierende aus nicht-akademischen Familien, oder für Studierende mit kleinen Kindern, um dich bei der Finanzierung zu unterstützen.
Aufgrund der hohen Abbruchquote nach dem vierten Semester, richten sich die meisten Stipendien für Medizinstudenten an die Physikum-Absolventen. Zusätzlich gibt es aber auch Stipendien für diejenigen Medizinstudent/innen, die sich schon für eine bestimmte Fachrichtung entschieden haben. Zukünftige Kinder- oder Jugendpsychiater oder z. B. Neurologen haben dann die Chance auf finanzielle Unterstützung. Sollte sich die Meinung des/der Studierenden ändern und er/sie das Arbeitsfeld wechseln, so muss das Geld des Stipendiums wieder zurückgezahlt werden.
Die monatliche Förderung kann stark variieren. Zwischen 100 und 1000 Euro pro Monat kann ein Medizinstudierender mit einem Stipendium erhalten. Außerdem kommen oft Bücherstipendien oder Lernmittelstipendien in Höhe von ca. 300 Euro dazu.
Die Förderdauer ist auch sehr von der Art des Stipendiums abhängig. In den meisten Fällen wird ein/e Student/in nicht für den gesamten Zeitraum des Medizinstudiums gefördert. Deshalb stellt das Stipendium eher eine zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit dar.
Ein Stipendium ist für Medizinstudierende nicht nur aufgrund der Finanzierung sehr attraktiv. Oft bekommen die Studierenden zusätzlich viele andere Förderungen. Es werden z. B. interne Weiterbildungen, Talentförderprogrammen und die Möglichkeit, an Hospitationen teilzunehmen, angeboten. Diese Möglichkeiten unterstützen nicht nur deine persönliche Entwicklung, sondern machen sich auch gut in deinem Lebenslauf.
Viele Studenten/innen erhalten während des Studiums Unterstützung bei der Finanzierung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BaföG). Auch hier musst du viele Voraussetzungen und Bedingungen beachten:
Während des Studiums hast du die Möglichkeit, nebenbei ein bisschen Geld zu verdienen. Wenn du in einem studiengangs-nahen Beruf tätig sein möchtest, kannst du an einer Uniklinik in der Pflege als Krankenpflegeassistent/in arbeiten. Dafür solltest du allerdings schon das Pflegepraktikum absolviert haben.
Bei diesem Nebenjob bekommst du nicht nur ein bisschen Geld, sondern sammelst auch sehr viele praktische Erfahrungen: Du lernst den Krankenhausalltag kennen und übst den Umgang mit Patient/innen. An manchen Unikliniken umfasst der Job des/der Krankenpflegeassistenten/in nicht nur die Aushilfe auf der Station, sondern auch die sogenannte Sitzwache. Die Sitzwache ist ein sehr beliebter Job bei den Studierenden. Im Idealfall musst du auf einen ruhigen Patienten aufpassen, der manchmal Hilfe beim Toilettengang oder beim Essen benötigt. In der restlichen Zeit kannst du dich entspannt mit der Klausurvorbereitung beschäftigen.
Viele Universitäten/Hochschulen bieten dir als Student/in auch einen Job als Tutor/in an. Dabei hilfst du anderen Studierenden beim Lernen in einem Unterrichtsfach, in welchem du besonders viel Wissen hast. Das Gute an diesem Job ist, dass du an deiner eigenen Universität/Hochschule arbeitest und so die Kombination zwischen Job und Studium relativ leicht fällt. Hinzu kommt, dass nicht nur die reine Arbeitszeit, sondern auch die Vorbereitungszeit bezahlt wird.
Andere Möglichkeiten neben dem Studium Geld zu verdienen sind natürlich klassische studentische Nebenjobs wie Kellner/in, Promoter/in, Büroaushilfe, Nachhilfelehrer/in u.v.m. Bei diesen Jobs sind die Verdienstmöglichkeiten sehr unterschiedlich. Neben den klassischen Nebenjobs gibt es auch noch sehr moderne, attraktive Studierendenjobs wie z. B. Blogger/in. Dabei kannst du deiner Community von deinem Alltag als Medizinstudierender oder deinen Erfahrungen im Krankenhaus erzählen.
Wenn dich deine Familie bei der Finanzierung deines Studiums kaum unterstützen kann und du dich durch einen Nebenjob zu sehr von deinem Studium abgelenkt fühlst, dann kannst du einen Studienkredit beantragen. Dabei solltest du folgendes beachten:
Der umgekehrte Generationenvertrag ermöglicht es dir, eigenständig dein Medizinstudium im EU-Ausland zu finanzieren. Dabei übernimmt die CHANCEN eG die gesamten Gebühren deines Studiums. Erst wenn du deinen Abschluss in der Tasche und die Mindesteinkommensgrenze von 21.000 € Netto erreicht hast, musst du mit der Rückzahlung der Gebühren an die CHANCEN eG beginnen. Wie hoch der Anteil ist, den du zurückzahlen musst, ist abhängig von deinem Einkommen. Damit Berufstätige mit einem sehr hohen Einkommen keine extremen Rückzahlungen tätigen müssen, gibt es in Hinblick auf die Rückzahlungen auch eine Obergrenze.
Da die Rückzahlungen für die Finanzierung weitere Studienplätze im Ausland genutzt werden, verpflichtest du dich also mit der Inanspruchnahme des umgekehrten Generationenvertrages dazu, nach dem Studium weitere Studienplätze zu finanzieren.
Medizin bei der Bundeswehr zu studieren ist nach wie vor ein attraktives Angebot für Bewerber/innen. Diese Option ist vor allem für angehenden Medizinstudierende interessant, deren Abiturdurchschnitt nicht für eine Direktzulassung an einer Universität/Hochschule oder das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) reicht. Außerdem unterstützt dich die Bundeswehr bei der Finanzierung deines Studiums.
Aber aufgepasst: Medizin bei der Bundeswehr zu studieren bringt mehr Verpflichtungen mit sich, als man denkt. Wer Medizin bei der Bundeswehr studieren möchten, muss gleichzeitig eine Offizierslaufbahn beginnen und sich anschließend für 17 Jahre bei der Bundeswehr verpflichten. Hinzu kommt, dass du als Student/in bei der Bundeswehr nicht immer entscheiden darfst, in welcher Stadt und an welcher Hochschule du studieren möchtest. Auch innerhalb der Semesterferien musst du einige Lehrgängen absolvieren. Außerdem musst du das Studium innerhalb der Regelstudienzeit beenden.
Ein Vorteil des Medizinstudiums bei der Bundeswehr ist die Bezahlung. Momentan verspricht die Bundeswehr den Student/innen ca. 1800 Euro im Monat während des gesamten Studiums.
In der Episode des Podcasts „Küchenmedizin“ geben dir unsere Autoren weitere und noch detailliertere Einblicke in die Möglichkeiten, die du zur Finanzierung des Studiums hast.